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Freitag, 6. Dezember 2013

Für die Festtage

Im Januar gibt es wieder einen mir wichtigen Artikel, der noch braucht ...

Dafür habe ich für die freien Tage in Geselligkeit einen Spieltip oder zur eigenen Freude einen Buch- / Hörbuchtip:

1. Spieltip

Gesellschaftsspiel, Fremdwörterspiel 

Ich will euch für die Weihnachtszeit ein Gesellschaftsspiel vorstellen, das ich einst in einem erlesenen Freundeskreis um eine Jahreswende kennenlernen durfte. Es zeigt, wieviel Glaubhaftigkeit von der Wortwahl abhängt und daß völlig erfundene Definitionen für einen Begriff als wahr gewählt werden können.

Wenigstens 4-5 Spieler sollten es sein. Man braucht dazu ein Fremdwörterlexikon, Papier und Schreibgeräte. Jede Spielaufnahme wird von einem Moderator geleitet, der reihum wechselt, weil er in dieser Runde keine Punkte machen kann.

Phase 1 - Fremdwort finden

Der Moderator dieser Runde wählt ein Fremdwort aus dem Buch, fragt in die Runde, ob jemand es kennt und wählt solange ein weiteres Fremdwort bis niemand die Frage bejaht.

Phase 2 - Phantasie der Definitionen

Nun schreibt jeder Spieler nach seiner Phantasie eine glaubhafte Definition oder Erklärung für das Fremdwort auf. Der Moderator selbst schreibt die im Fremdwörterbuch befindliche Definition auf ein Papier (er selbst darf das Fremdwort also kennen).

Phase 3 - Definitionen vorlesen

Der Moderator sammelt die Phantasie-Erklärungen der Mitspieler ein, nummeriert sie willkürlich und liest sie still, sodaß er sie anschließend flüssig laut vorlesen kann. Die richtige Version, die er selbst abgeschrieben hat, mischt er darunter. Nun liest er die verschiedenen Definitionen unter Angabe der von ihm verteilten Nummer vor.

Phase 4 - Wahl der glaubhaftesten Definition

Die Spieler wählen aus den vorgetragenen Erklärungen diejenige aus, die sie für die richtige Erklärung halten. Besser geschieht dies verdeckt, um andere nicht zu beeinflussen, also auf Papier mit Namen versehen.

Phase 5 - Punkteverteilung

1 Punkt gibt es für diejenigen Spieler, die die Fremdwörterbuch-Definition getroffen haben. Jedoch bekommt auch jeder Spieler je einen Punkt, wenn seine Version als die Richtige vermutet wurde.

Wer dieses Spiel gespielt hat, begreift bald, daß Wortwahl und Dialektik die Glaubhaftigkeit beeinflussen. Es ist daher ein gutes Training, nicht alles zu glauben, nur weil es logisch klingt.
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1. Buchtip / Autorentip

Terry Pratchett, englischer Fantasyautor

Wer nicht hören will, kann seine Bücher auch lesen. Sie werden auf der ganzen Welt gelesen und in über 40 Sprachen übersetzt.
Terry Pratchetts Hauptwerke spielen auf der Scheibenwelt, die von vier Elefanten getragen werden, die ihrerseits auf dem Rücken der Himmels-Schildkröte Groß-A Tuin stehen.

Auf der Scheibenwelt gibt es keine Helden, dennoch oder vielleicht deswegen erfreuen sich die Antihelden größter Beliebtheit bei den Lesern. Mit großer Zuneigung und Verständnis für menschliche Schwächen karikiert Terry Pratchett seine Protagonisten. Seine Stücke sind geistreich und voller Humor, obwohl sie in einer völlig unvollkommenen Welt spielen.

Da wäre Rincewind, der als Zauberer gilt, aber in Wirklichkeit hat sich nur ein gefährlicher Zauberspruch einst in seinen Lehrjahren als er in der magischen Bibliothek leichtsinnig war, in seinem Gehirn festgesetzt. Der Zauberspruch ist mächtig und die Abwesenheit im Buch, bzw. die Anwesenheit in Rincewind hat die Aufmerksamkeit so mancher machtgierigen Entität geweckt. Was Rincewind wirklich gut kann, ist infolgedessen auf der Flucht sein.

Eine andere Magie als die die in der unsichtbaren Universität den männlichen Zauberer gelehrt wird, verkörpern die Hexen der Scheibenwelt. Sie leben meist auf dem Land, versorgen die Leute mit Kräutertees und Salben und leisten Geburtshilfe. Und Hexen arbeiten an ihrem Ruf, vorallem daran, daß andere
allen Respekt vor ihnen haben. Mein Tip: "Das Erbe des Zauberers" das zufällig nicht auf den achten Sohn eines achten Sohnes fällt, weil dieser eine Tochter ist. Esmeralda Wetterwachs, auch Granny genannt, nimmt die kleine Eskarina in die Lehre, damit beim Mädchen der magischer Fluß nicht außer Kontrolle gerät. Aber Esk will auf die unsichtbare Universität "Equal Rites", der englische Titel.

In der stinkigen Metropole der Scheibenwelt herrscht Lord Vetinari unterstützt durch die Stadtwache, dessen Kommandeur Samuel Mumm ist. Die Geschichten um die Stadtwachen und Mumm, der unter die Haube geraten ist, sind ein Muß, um sich ein Bild für die rechte Verantwortung oder wann besser nicht machen zu können.


Lord Vetinari selbst ist nicht unbedingt beliebt, aber ein scharfsinniger und vorallem weitsichtiger Herrscher und es gab Schlimmere. So hat er in weiser Vorausschau ein Verließ bauen lassen, das er selbst jederzeit durch einen Geheimgang verlassen kann. Und es kam der Tag als Lord Vetinari darauf zurückgreifen musste.

Terry Pratchett hat mit Feucht von Lipwig erstmals in "Ab die Post" / "Going Postal" einen weiteren Antihelden geschaffen, dem es garnicht liegt, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Aber Lord Vetinari hat einen Weg gefunden, ihn genau dafür in seine Dienste zu nehmen. Bekämpfung von kriminellen Machenschaften mit einem Kriminellen. Auch diese Geschichten ("Schöne Scheine") sprühen von Humor.
Trailer zu "Ab die Post" - Das Hörbuch ist auch klasse inszeniert.

Gut in Erinnerung ist mir auch "Pyramiden / Pyramids" in denen Teppic, obwohl er wie sein Vater auf den Pharaonenthron folgen wird, das
Assasinenhandwerk in Ankh Morpork lernt.

Link zu den Scheibenweltromanen
Link zu Diskwold

Viel Spaß über die Weihnachtszeit !

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